Radtour auf dem Ostseeradweg: Vom Fischland Darß nach Stralsund

Diese herrliche Radtour auf dem Ostseeradweg, führt Dich von der Halbinsel Fischland Darß über das Städtchen Barth und durch eine tolle maritime Landschaft bis in die Hansestadt Stralsund! Über Wald und Flur radelst Du dabei auf gut zu fahrenden Radwegen und immer in Rufweite der Ostsee – ein kleines Vergnügen. Los geht´s!

Radtour auf dem Ostseeradweg bei Barth
Radtour auf dem Ostseeradweg bei Barth

Lesedauer etwa 13 Minuten

Das Ostseebad Zingst, Ausgangspunkt dieser Radtour auf dem Ostseeradweg, liegt im Osten der Halbinsel Fischland Darß und ist ein beliebter Ferienort.

Von hier aus lässt sich das weitgehend unter Naturschutz stehende Territorium der Halbinsel gut zu Fuß oder per Fahrrad erkunden, denn im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft gibt es jede Menge naturbelassene Landschaft und zahlreiche Küstenvogelarten zu entdecken – siehe dazu auch die mögliche Voretappe dieser Radtour „Fahrradtour von Warnemünde auf den Darß“!


Radtour auf dem Ostseeradweg: Vom Fischland Darß nach Stralsund

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Logo des Ostsee-Küsten-Radwegs

Von Zingst aus, wir starteten an der dortigen Jugendherberge, geht es auf dem Radweg abseits der Straße (auf einem alten Bahndamm) zunächst stramm südwärts.

Erstes Highlight ist nach etwa 4-5 Kilometern die Meiningenbrücke, die die östliche Festlandverbindung der Halbinsel Darß darstellt. Wobei der heutige Verkehr, also sowohl Pkw-, als auch Fahrrad-Verkehr, über ein etwas westlich der eigentlichen historischen Meinigenbrücke gelegenes Provisorium geführt wird.

So hat man allerdings die alte Eisenbahnbrücke gut im Blick! Sie war ursprünglich eben als Eisenbahnbrücke für die sog. „Darßbahn“, von Barth auf dem Festland nach Prerow, westlich von Zingst, gebaut.

Nach Ende des 2. Weltkrieges fielen deren Gleise allerdings den Reparationsleistungen an die Sowjetunion zum Opfer. Seit dem gibt es immer wieder Bestrebungen, die alte Darßbahn wieder zu eröffnen, allerdings bräuchte es dazu eine neue Brücke, um Autos UND Eisenbahn den Weg auf die Insel zu ermöglichen…

Südlich der Brücke radelt man über Pruchten weiter auf dem alten Bahndamm südwärts, bis man westlich von Tannenheim auf die Landstraße L21 nach Barth trifft. Dieser (später „Zingster Straße“ und „Barthestraße“) folgt man nun auf dem Radweg ostwärts bis in das kleine Städtchen Barth.


Am Hafen von Barth entspannen und dem Treiben der Hobbykapitäne zusehen

Dort angekommen, lohnt sich zunächst eine kleine Verschnaufpause am Barther Hafen, wo man den Seglern und Ausflugsdampfern beim Manövrieren zusehen kann. Von hier aus starten sie in den „Barther Bodden“, zwischen Festland und Halbinsel Darf gelegen, oder fahren weiter auf die offene Ostsee hinaus.

Auch die Altstadt von Barth, mit dem hübschen Marktplatz und der Kirche dahinter ist eine kleine Radrunde wert, einige Cafés und Eisdielen gibt es dort natürlich auch!

Hinter Barth wird es dann richtig ländlich. Zunächst durchquert man in östliche Richtung eine kleine Landzunge, um kurz darauf wieder direkt auf den Barther Bodden zu stoßen.

An dessen Ufer geht es auf Landstraßen bzw. Schotterwegen nun über Wiesen und Felder durch eine saftig grüne Landschaft, die von viel Wasser und einem weiten Himmel eingerahmt wird. Zusammen genommen bilden diese Elemente auf dem Weg immer wieder herrliche Landschaftspanoramen, die den faszinierten Radler regelrecht zu kurzen Stopps zwingen! Eine solche kleine Rast bietet sich zum Beispiel am kleinen Hafen von Neu Bartelshafen an.

Traf man auf dem bisherigen Streckenabschnitt kaum auf Wald, so führt der weitere Weg nun häufiger durch wunderschöne, kühlende Wälder. Hinter Nisdorf trifft man mit dem „Großen Holz“ auf genauso eines. Rechts der Wald, links der Bodden, asphaltierter Radweg, was will man mehr?

Kurz darauf kommt man an einer kleinen Ferienhaussiedlung vorbei, hinter der man hier in Richtung Bisdorf abbiegt und der Landstraße bis eben dorthin folgt, den Barther Bodden nun im Rücken.


Das Land zwischen Bodden und Strelasund ist flach und dünn besiedelt

Über Bisdorf verläuft der Weg nach Hohendorf, wo man sich das recht nüchtern sanierte Schloss ansehen, dort und im Ort aber leider nichts zu sich nehmen kann. Gastronomie? Fehlanzeige! Wahrscheinlich fehlen in dieser dünn besiedelten Gegend einfach die Menschen, um so etwas auskömmlich zu betreiben.

Einen Ort weiter, in Klausdorf, gibt es mit dem „Landhotel Zum Kranich“ dann eine Wirtschaft – die Freundlichkeit und Flexibilität des Personals hielt sich hier allerdings bei unserem Besuch (Mitte Mai 2018) in Grenzen!

Bockwurst und Kartoffelsalat (!) auch außerhalb der Küchenzeiten? Leider zu viel verlangt. So blieb es eben bei dem günstigeren Kaffeegedeck. Ich bin ja nach wie vor davon überzeugt, dass man Mitarbeiter am Umsatz beteiligen sollte…aber egal.

Kurz hinter Klausdorf stößt man schnell wieder auf Wasser, viel Wasser. Vor einem liegt nun die Ostsee, gegenüber, im Osten, die Insel Rügen. Folgt man der Landstraße nun südwärts, so verjüngt sich allmählich die Ostsee zu einer Meerenge, dem Strelasund. Dieser trennt das Festland zur Insel Rügen hin ab.

Über die Dörfer Klein und Groß Damitz erreicht man Parow, ein kleines Örtchen mit kleinem Hafen am Strelasund. Von dort aus hat man einen ersten imposanten Blick auf die südlich schon erkennbare Skyline der Hansestadt Stralsund mit der neuen Rügenbrücke, die Insel Rügen im Osten und den Strelasund davor.

Nördlich von Parow befindet sich übrigens die „Marinetechnikschule Parow“, in der zukünftige Bootsmänner und Marine-Offiziere ausgebildet werden. Sie ist die größte Ausbildungseinrichtung der Deutschen Marine.

Am Strelasund nach Stralsund

Schließlich geht es nun am Strelasund entlang südwärts in Richtung der Hansestadt Stralsund. Der Weg führt dabei unmittelbar über der Uferböschung des Sunds entlang und bietet immer wieder schöne Ansichten auf die Stadt.

Allmählich entert man diese, vorbei am städtischen Strand, dem Hanseklinikum und dem Ernst-Thälmann-Denkmal, das den kommunistischen Arbeiterführer aus Hamburg ehrt, der wegen seiner Überzeugung von den Nazis im KZ umgebracht wurde.

Hier hat man nun die städtische Uferpromenade erreicht und bis zur Altstadt oder dem Hafen der alten Hansestadt – und damit dem Ziel dieser Radtour auf dem Ostseeradweg – ist es nun nur noch ein Katzensprung! Wir beendeten diese Tour auf der Mole im Hafen.

Stralsund gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Hanse und erlangte dadurch einigen Wohlstand. Die Stadt besitzt heute zahlreiche Baudenkmäler der Backsteingotik und seine historische Altstadt gehört seit dem Jahre 2002 zum UNESCO Weltkulturerbe. Deshalb lohnt sich eine Besichtigung hier ganz besonders!

Am Abend schlossen wir darum einen kleinen Rundgang durch die Altstadt der Hansestadt an. Angefangen am Hafen beim modernen Bau des OZEANEUMs, ging es zum Alten Markt mit dem hübschen Rathaus und der imposanten Nicolaikirche dahinter. Von dort ging es weiter durch die Fußgängerzone der Altstadt zum Neuen Markt, an dem die riesige Marienkirche thront. Von dort aus liefen wir zurück in Richtung Stadthafen, wo sich unsere Runde wieder schloss. Eine tolle Stadt!


Mein Fazit

Leicht zu radelnde, weil flache Radtour auf dem Ostseeradweg vom Fischland Darß in die schöne Hansestadt Stralsund. Durch eine dünn besiedelte, tolle Küstenlandschaft geht es entlang des Barther Boddens und der Ostsee durch Wald und Flur bis in die historische Altstadt von Stralsund. Genussradeln pur!

Schwierigkeit: leicht, für geübte Radfahrer;
gute Grundkondition erforderlich
Länge: ca. 60 km
Fahrzeit: ca. 3,5 – 4,5 h
Höhenmeter: + 250 m, – 240 m
An-/Abreise: z.B. an per PKW nach Zingst,
ab per Deutsche Bahn ab
Stralsund Hbf mit dem günstigen
Mecklenburg-Vorpommern-Ticket*
Unterkunft: schöne Ferienunterkünfte in
und um Stralsund*
Ausrüstung: Trekkingrad oder Mountainbike,
Fernglas + Fotoapparat empfehlenswert

Übersichtskarte der Radtour

(hier klicken, wenn nicht angezeigt)
Meine Radtour auf dem Ostseeradweg vom Fischland Darß nach Stralsund zum Nachradeln und inklusive GPS-Daten zum Download:

Aufgezeichnete GPS-Tourdaten
zwischen Start & Ziel:

Gesamtstrecke 58,4 km
Höchster Pkt. 24 m Tiefster Pkt. -72 m
Anstieg Σ  972 m Abstieg Σ -970 m
Gesamtzeit (inkl. Pausen) 07:43 h:min


Wettervorhersage für Stralsund


Tourtipps drumherum

💡 Tipp 1: Wenn Du schon ganz in der Nähe bist: Wie wäre es mit einer Fahrradtour von Wolgast auf die Insel Usedom?

 

💡 Tipp 2: Schön in Mecklenburg-Vorpommern ist auch eine Fahrradtour durch den Müritz Nationalpark!

 

💡 Tipp 3: Finde die für Dich passende Fahrradtour – mit meiner Suche unter „Deine ♥Tour finden„!

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