Diese entspannte Fahrradtour führt Dich durch meist flaches Gelände parallel zum Elbe-Lübeck-Kanal von Lauenburg nach Mölln. Dabei radelst Du in sattgrüner Landschaft, durch schöne Naturschutzgebiete und vorbei an zahlreichen Seen, Bademöglichkeit inklusive. Aufgesattelt!

Inhalt
Lesedauer etwa 11 Minuten
Als ich diese Fahrradtour plante, wollte ich ursprünglich den Weg der „Alten Salzstraße“, der von Lüneburg über Lauenburg bis nach Lübeck entlang bzw. parallel des “Elbe-Lübeck-Kanals” führt, wählen.
Über diese „Alte Salzstraße“ wurde früher das in (oder besser: unter) Lüneburg abgebaute Salz per Kutsche oder Schiff in die Hansestadt Lübeck transportiert. Dort wiederum wurde es an die Handelspartner in der Hanse verkauft und hat insbesondere Lübeck zu einer sehr wohlhabenden Stadt gemacht. Daher auch das mittelalterliche Salz-Synonym „Weißes Gold“.
Allerdings führt der genannte Weg schnurstracks, auf direktem Wege und ziemlich stoisch entlang des Elbe-Lübeck-Kanals bis in die Hansestadt, was mir auf Dauer etwas eintönig erschien…

Ich plante also diese attraktivere Alternative, die die kleinen Naturschutzgebiete östlich des Kanals zwischen Lauenburg und Büchen, den Prüßsee bei Güster, das wunderschöne Naturschutzgebiet “Hellbachtal”, das ich schon von einer tollen Wanderung her kannte, sowie den herrlichen, „umwaldeten“ Drüsensee südlich von Mölln einbezog. Und auch den Elbe-Lübeck-Kanal wollte ich tangieren, nur eben nicht „in Vollzeit“.
Fahrradtour von Lauenburg nach Mölln
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Startpunkt für diese schöne Fahrradtour ist der Bahnhof in Lauenburg, den man z.B. per Regionalbahn ab Hamburg Hauptbahnhof mit Umstieg in Büchen oder in Lüneburg erreicht. Wer sich die sehenswerte, mittelalterliche Unterstadt Lauenburgs noch ansehen möchte, biegt hinter der Brücke über den hier beginnenden Elbe-Lübeck-Kanal nach links ab. Alle anderen halten sich hier rechts, um der Hauptstraße zu folgen.
💡 Tipp: Eine schöne Aussicht über die Unterstadt, die Elbe und ihr Hinterland hat man vom Schloss oberhalb der Unterstadt. Dazu muss man jedoch einige (etwa 30) Höhenmeter per Treppe überwinden. Wer noch nie in Lauenburg war, dem sei das jedoch dringend empfohlen, es lohnt sich!
Nach etwa 2 km überquert man erneut den Kanal, um dann östlich von ihm in die flache Landschaft einzutauchen. Über eine ruhige Landstraße geht es nun nordwärts. Im kleinen Naturschutzgebiet „Stecknitz-Delvenau-Niederung“ trifft man bei Kilometer 8 erneut auf den Kanal. Hier ist der Fahrweg meist gesandet und befestigt, kann nach Regen aber durchaus stellenweise matschig sein.

Die “Stecknitz“, ein ursprünglich kleines Flüsschen, dass im Ziegelsee bei Mölln entspringt, ist sozusagen die Mutter des Elbe-Lübeck-Kanals. Denn sie wurde bereits im Mittelalter zum Stecknitzkanal ausgebaut und mit der südlich in die Elbe mündenden Delvenau verbunden. So konnte man das Salz von Lüneburg per Schiff nach Lübeck transportieren. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Kanal dann endgültig zum heutigen Elbe-Lübeck-Kanal ausgebaut.

Picknick am Baggersee?
Kurz hinter der Brücke nach Dalldorf biegt man rechts ab, um in Zweedorf wieder nach Norden (links) einzuschwenken. Einen Kilometer nördlich von Zweedorf trifft man, etwas rechts vom Weg hinter einem Waldsaum, auf einen Baggersee. Der ist nicht der Schönste, allerdings verfügt er über glasklares Wasser und lädt zum Schwimmen ein – für ein Picknick reicht es hier allemal!

Anschließend folgt man dem Radweg entlang der Stecknitz-Delvenau-Niederung weiter nach Norden, unterquert die ICE-Strecke „Hamburg – Berlin“ und überquert danach den Elbe-Lübeck-Kanal auf Höhe Büchen. Wer Proviant braucht, fährt hier zunächst geradeaus in den Ort hinein.
Nun folgt man eine Weile dem gut zu fahrenden Radweg am Kanal nordwärts (siehe Titelfoto), die natürliche Ruhe an seinem Ufer und das in der Sonne funkelnde Wasser genießend. Vereinzelte Bänke am Wegesrand bieten die Möglichkeit zur Rast!

Der Kanal schwenkt bald im weiten Bogen ostwärts. Bei etwa Kilometer 27 biegt man hier nach Links in Richtung Naherholungsgebiet Prüßsee bei Güster ab und erreicht kurz darauf einen Campingplatz, der von Wasser nahezu eingerahmt zu sein scheint.
Der Prüßsee war früher eine riesige Kiesgrube
Die hiesige Seenlandschaft geht auf den umfangreichen Abbau von Kies zurück, der hier gegen Ende des 19. Jahrhunderts beim Bau des Kanals entdeckt und selbst im entfernten Hamburg z.B. in der Mönckebergstraße verbaut wurde (siehe Wikipedia). Ab den 1950er Jahren wurde das Gebiet renaturiert und für den Tourismus erschlossen. Heute sieht man ihm seine industrielle Vergangenheit kaum noch an. Paddler und SUPler ziehen hier ihre Bahnen, Menschen dösen in der Sonne. Auch hier gibt es einige Bademöglichkeiten!

Hinter Güster überquert man erneut den Elbe-Lübeck-Kanal, um anschließend den kurzen, steilen Anstieg des Naturschutzgebietes „Talhänge bei Göttin“ hinaufzuschieben. Keine Sorge, es sind nur etwa 10 m Höhenunterschied, die es aber in sich haben. Danach lässt es sich wieder prima durch den Wald radeln.
Was in der Ferne jetzt so rauscht, ist die nahende Autobahn A24 Hamburg-Berlin, die man durch eine Unterführung (Km 32) bequem passieren kann. Dahinter wird es langsam wieder ruhiger und bei etwa Kilometer 35 erreicht man endlich das entzückende „Naturschutzgebiet Hellbachtal“.

Naturidylle im Hellbachtal
Hier sagen sich vermutlich wirklich noch Fuchs und Hase ganz friedlich gute Nacht, die bezaubernde Idylle nicht stören wollend. Man sollte sich hier etwas Zeit nehmen, das Fahrrad mal ein paar Minuten abstellen, sich ins Gras legen und die Ruhe auf sich wirken lassen. Mit Glück sieht man Silberreiher oder im hohen Gras miteinander spielende Rehe (wie mir passiert!).

Schließlich radelt man weiter nordwärts und erreicht bald den tollen, „umwaldeten“ Drüsensee, auf dessen Uferweg es sich prima fahren lässt. Tolle See-Panoramen ergeben sich vom Wegesrand aus, wenn das Blattwerk des Uferwalds es zulässt.

Gegenüber der wild bewachsenen Bismarckinsel gibt es zudem eine herrliche kleine, wilde Badestelle (ungefähr hier), von der man flugs ins kühle Nass hinabgleitet. Wie herrlich es ist, seinen matten und verschwitzten Körper nach einer ausgiebigen Radtour im klaren und weichen Seewasser zu erfrischen!

Nach Mölln – der alten Till-Eulenspiegel-Stadt – ist es nun nicht mehr weit. Man überquert die Landstraße, trifft noch auf zwei weitere Seen, nämlich den Lütauer See (mit tollem Steg) und den Schmalsee, beide mindestens genauso schön, wie der Drüsensee.

Till Eulenspiegel soll 1350 in Mölln gestorben sein
Über den „Waldhallenweg“ gelangt man in Richtung des Zentrums von Mölln (ca. 2 km). Ich selbst bin an diesem Tag im idyllisch im Wald gelegenen Hotel „Waldhalle“, oberhalb des Schmalsees, untergekommen. Keine schlechte Wahl!
Auch in Mölln selbst, gibt es natürlich diverse Unterkunftsmöglichkeiten. Besonders sehenswert in Mölln ist das Areal um die kleine St. Nicolai-Kirche, mit dem Möllner Museum, dem alten Marktplatz, dem Eulenspiegel-Gedenkstein und der Touristinfo.

Mein Fazit
Eine tolle, entspannte, weil nicht zu lange Fahrradtour von Lauenburg nach Mölln, die durch eine sehr abwechslungsreiche, meist sehr flache Landschaft aus Feldern, Wiesen, Seen und Wäldern führt. Besonders schön ist es am Elbe-Lübeck-Kanal bei Büchen, im Hellbachtal und am Drüsensee südlich von Mölln!
Schwierigkeit: mittel, für geübte Radfahrer;
gute Grundkondition erforderlichLänge: ca. 46 km Fahrzeit: ca. 3 – 4 h Höhenmeter: + 170 m, – 160 m An-/Abreise: an: z.B. mit der Deutschen Bahn* ab
Hamburg Hbf mit Umstieg in Büchen
oder Lüneburg
ab: z.B. mit der Deutschen Bahn* ab
Mölln Bf mit Umstieg in Büchen bis
Hamburg HbfUnterkunft: schöne Ferienunterkünfte in und
um Mölln*Ausrüstung: Trekkingrad/Mountainbike,
Fernglas + Kamera empfehlenswert
Übersichtskarte der Radtour
(hier klicken, wenn nicht angezeigt)
Meine Fahrradtour von Lauenburg nach Mölln zum Nachradeln und inklusive GPS-Daten zum Download:
zwischen


• Gesamtstrecke ➙ 45,5 km
• Höchster Pkt. ∧ 45 m • Tiefster Pkt. ∨ 7 m
• Anstieg Σ ➚ 165 m • Abstieg Σ ➘ -158 m
• Gesamtzeit (inkl. Pausen)

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Relive ‘Fahrradtour von Lauenburg nach Mölln’
Tourtipps drumherum
💡 Tipp 1: Setze diese Tour fort mit einer Fahrradtour von Mölln nach Lübeck – über Ratzeburg und zur Wakenitz!
💡 Tipp 2: Schön ist auch eine Fahrradtour von Hamburg nach Ratzeburg. Anschauen!
💡 Tipp 3: Finde die für Dich passende Fahrradtour – mit meiner Suche unter „Deine ♥Tour finden„!