Durch eine sanft-hügelige Landschaft führt Dich diese schöne Fahrradtour von Mölln nach Lübeck. Dabei hast Du Gelegenheit die Inselstadt Ratzeburg, das östliche Ufer des Ratzeburger Sees sowie die idyllische Natur entlang der Wakenitz zu entdecken. Auf geht’s!

Lesedauer etwa 12 Minuten
Mölln – die alte Eulenspiegelstadt, Till Eulenspiegel soll hier 1350 gestorben sein, – liegt im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein, gleichzeitig im wunderschönen Naturpark „Lauenburgische Seen“. Die Kleinstadt mit ihrer tollen Altstadt, wird idyllisch eingerahmt von zahlreichen kleinen Seen, wie dem Ziegelsee oder dem Stadtsee. Und Mölln liegt am Elbe-Lübeck-Kanal, der von Lauenburg bis nach Lübeck führt (Website der Stadt).
Entlang bzw. parallel dieses Elbe-Lübeck-Kanals führte mich der Radweg bereits am Vortag dieser Fahrradtour von Lauenburg nach Mölln. Ich wollte am zweiten Tag nun weiter radeln bis in die Hansestadt Lübeck.

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Fahrradtour von Mölln nach Lübeck
Man startet diese Radtour am besten am Bahnhof von Mölln, den man bequem per Regionalbahn ab Hamburg Hbf und mit Umstieg in Büchen erreicht (sogar im HVV-Tarif!).

Vom Bahnhof sind es nur etwa 500 m bis in die Altstadt von Mölln rund um die kleine St. Nicolai Kirche und den Marktplatz. Dort findet sich auch der Till-Eulenspiegel-Gedenkstein, die Touristinfo und das Möllner Museum. Schön ist ein Rundgang um die St. Nicolai Kirche oberhalb des Marktplatzes, denn von dort hat man einen tollen Ausblick über die Altstadt und hinunter zum Stadtsee! Stefanie von indernaehebleiben.de hat noch ein paar mehr Tipps zu Mölln und hat die umliegenden Wälder und Seen zu Fuß erkundet.
Übrigens: Ich selbst startete die Tour am Hotel „Waldhalle“ süd-östlich von Mölln, da ich dort nach der erwähnten Voretappe übernachtet hatte, deshalb der abweichende GPX-Track bis zum Markt unten 😉
Nach einer kurzen Besichtigung, verlässt man die Altstadt von Mölln nun über die “Hauptstraße“, um anschließend der “Ratzeburger Straße” stadtauswärts zu folgen. Bald trifft man auf die Bundesstraße B207, der man dann auf ihrem asphaltierten Radweg in Richtung Ratzeburg folgt.

Auf geht´s Richtung Inselstadt Ratzeburg
💡 Tipp: Alternativ kannst Du auch diese Route über die “Schmilauer Straße” bis zur schönen “Farchauer Mühle” am Küchensee südlich von Ratzeburg wählen.
Dieser Weg ist etwas beschwerlicher, aber auch deutlich naturnaher und ruhiger, da er durch tiefen Wald und nach der Schmilauer Straße auch nur noch auf (meist befestigten) Rad- und Wanderwegen verläuft. Ab der Farchauer Mühle folgt man einfach dem Weg am östlichen Ufer des Küchensees bis in die Altstadt von Ratzeburg. Ich selbst konnte ihn an diesem Tag nicht nehmen, da es vorher etwa 14 Stunden lang stark regnete und die Waldwege aufgeweicht waren.
Hinter Fredeburg nimmt man den Abzweig nach Ratzeburg, das man anschließend nach ein paar Minuten radeln erreicht. Auch Ratzeburg, vor allem die Altstadt bzw. „Inselstadt“, ist von Wasser eingerahmt. Im Süden begrenzen der “Küchensee“, im Osten der “Domsee” und im Westen der “Ratzeburger See” die Inselstadt, auf der an ihrem nördlichen Ende der sehr sehenswerte Ratzeburger Dom mit dem Domhof liegt (erreichbar über die Domstraße). Regelmäßig finden dort Konzerte, Gottesdienste und Führungen statt.

Rund um den Marktplatz von Ratzeburg (Website der Stadt) gibt es zahlreiche Geschäfte, Cafés und Restaurants. Vom Freibad mit seinem Sandstrand aus, kann man im Ratzeburger See bequem schwimmen gehen.
Sehr empfehlen kann ich das hausgemachte Eis im Café Bruhn zwischen Küchen- und Domsee, an dem man auf dieser Fahrradtour direkt vorbeikommt!

Radeln am Ostufers des Ratzeburger Sees
Nach dieser Stärkung, nimmt man den „Bäker Weg“, verlässt Ratzeburg nordwärts und oberhalb des Ostufers des Domsees. Für die nächsten etwa 5 km wird die Radtour etwas mühsamer, da sich der Weg nun auf und ab durch kühlen Wald und kleine Dörfer schlängelt. Ohne Schweiß kein…Kuchen! 😉

In Römnitz biegt man hier nach links ab und entert über einen tollen Feldweg das Naturschutzgebiet am „Ostufer des Großen Ratzeburger Sees“. Dieses ist Teil des sog. „Grünen Bandes“, der ehemaligen innerdeutschen Grenze und ist Teil der EU-Vogelschutzzone „Schaalsee–Gebiet“. Das Ostufer des Ratzeburger Sees ist wichtiger Lebensraum für zahlreiche Wasservogelarten und dient auch als Rast- und Überwinterungsgebiet für andere Vogelarten.
In Kalkhütte verlässt man kurz den Wald des Naturschutzgebietes und hat hier einen tollen Ausblick auf den unterhalb liegenden See. Danach führt eine asphaltierte Straße wieder hinein in den Mischwald, hinter dem man die Landesgrenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern „überradelt“. Das unscheinbare Campow ist schnell durchquert, in Utecht hat man an der Badestelle endlich wieder Gelegenheit im Ratzeburger See zu schwimmen.

Für eine ausgiebige Rast eignet sich aber vor allem der Fähranleger Rothenhusen, am Nordrand des Sees gelegen. Das dortige, hübsche Fährhaus wurde aufwändig renoviert und beherbergt heute ein Restaurant mit Café, auch einen kleinen Imbiss gibt es am Spielplatz davor.

In Rothenhusen lohnt sich eine Rast
Toll ist hier allerdings vor allem der Ausblick über den Ratzeburger See vom Fährhaus bzw. seiner Terrasse. Von dort lässt sich das Wassersporttreiben auf dem See gut beobachten, Segler ziehen ihre Bahnen, das Fährschiff bringt Ausflügler von Lübeck herbei und wendet auf dem See.

Hier am Fähranleger beginnt auch der Flusslauf der „Wakenitz“. Die Wakenitz ist ein nur etwa 15 km langer Fluss, der den Ratzeburger See in Richtung „Trave“ bei Lübeck entwässert und dessen Verlauf man auf dieser Fahrradtour nun bis in die alte Hansestadt folgt.
Zunächst gilt es, die Nahe Autobahn A20 zu unterqueren. Über grüne Wiesen, Felder und durch kleine Wälder gelangt man allmählich immer näher an die Wakenitz heran. Man befindet sich hier im feuchten Augebiet des Flusses, der in weiten Teilen auch die Landesgrenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern bildet.

Hintergrund: Die Wakenitz wird auch als „Amazonas des Nordens“ bezeichnet. Wer schon einmal am echten Amazonas war, ahnt warum. Ihr Ufer ist dicht und wild, fast urwaldartig bewachsen. Allerdings: Die „Peene“ in Mecklenburg-Vorpommern beansprucht dieses Testat ebenfalls für sich. Zu Recht, wie ich finde, denn die Peene ist deutlich länger als die Wakenitz und bietet noch viel größere, nahezu unberührte Naturräume.
Auf dem „Drägerweg“, benannt nach dem früheren Lübecker Industriellen Heinrich Dräger, radelt man hier in Flussnähe stetig nordwärts. Bei gutem Wetter tummeln sich zahlreiche Kanus oder Kayaks auf der Wakenitz. Die Strecke Lübeck-Rothenhusen per Boot auf der Wakenitz zu absolvieren, scheint ein ebenso lohnenswertes Unterfangen zu sein. Gemerkt!

Die Wakenitz eskortiert bis ins Zentrum von Lübeck
Nachdem man eine Bahnlinie passiert hat (Tunnel), erreicht man mit „Eichholz“ allmählich städtisches Gebiet, den östlichen Stadtteil von Lübeck. Die Wakenitz wird hier nun merklich breiter und schlängelt sich in weiten Bögen durch die Landschaft. An vielen Uferstellen hat man tolle Ausblicke über diese entzückende Flusslandschaft. Ruhig und sanft fließt der Fluss dahin.

Man folgt dem ausgeschilderten Uferweg nun weiter in Richtung Lübeck-Zentrum, um am „Moltkeplatz“ die „Moltkebrücke“ über die Wakenitz zu überqueren. Der Hauptstraße folgt man nun einen letzten Kilometer geradeaus, um kurz darauf, beglückt von soviel schöner Natur, auf dem Marktplatz der Hansestadt mit seinem imposanten Rathaus anzukommen.
Zu sehen gibt es in Lübeck, mit seinen vielen alten Gebäuden im Hansestil, natürlich einiges.
Die Altstadt von Lübeck ist sehr sehenswert
Sehenswert sind, neben dem Rathaus, die imposante Marienkirche, die im zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört und später wiederaufgebaut wurde, die engen, heute sehr hübschen „Lübecker Gänge und Gassen“ (z.B. in der Straße “Engelsgrube”), die nach einzelnen Gewerbearten benannt sind und noch aus dem Mittelalter stammen sowie natürlich das bekannte, gotische Holstentor, das auch ein stadtgeschichtliches Museum beherbergt.

Am Holstentor vorbei führt dann auch der Weg zum Hauptbahnhof von Lübeck, von wo aus man per Regionalbahn (meist halbstündlich) zurück nach Hamburg gelangt.
Weitere Tipps, Sehenswürdigkeiten und Angebote der Hansestadt Lübeck, findest Du natürlich auf der offiziellen Website der Stadt.
Mein Fazit
Sehr lohnenswerte Fahrradtour von Mölln nach Lübeck! Vor allem der Abschnitt ab Ratzeburg, entlang des dünn besiedelten Ostufers des Ratzeburger Sees sowie die Passage am Ufer und in der Aue der Wakenitz sind wunderbar und meist auch gut zu befahren. Ein letztes Highlight ist natürlich die Altstadt von Lübeck!
Schwierigkeit: mittel, für geübte Radfahrer;
gute Grundkondition erforderlichLänge: ca. 45 km Fahrzeit: ca. 3 – 3,5 h Höhenmeter: + 290 m, – 300 m An-/Abreise: an: z.B. mit der Deutschen Bahn ab
Hamburg Hbf mit Umstieg in Büchen
als Gruppe günstig mit dem Schleswig-
Holstein-Ticket*
oder bei weniger Personen im HVV-Tarif
ab: z.B. mit der Deutschen Bahn ab
Lübeck Hbf direkt zurück nach HamburgUnterkunft: schöne Ferienunterkünfte
in Lübeck*Ausrüstung: Trekkingrad/Mountainbike,
Fernglas + Kamera empfehlenswert
Übersichtskarte der Radtour
(hier klicken, wenn nicht angezeigt)
Meine Fahrradtour von Mölln nach Lübeck zum Nachradeln und inklusive GPS-Daten zum Download:
zwischen


• Gesamtstrecke ➙ 44,5 km
• Höchster Pkt. ∧ 47 m • Tiefster Pkt. ∨ -1 m
• Anstieg Σ ➚ 291 m • Abstieg Σ ➘ -294 m
• Gesamtzeit (inkl. Pausen)

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Wettervorhersage für Lübeck
Tourtipps drumherum
💡 Tipp 1: Schön ist auch eine Fahrradtour von Ratzeburg über Schwerin nach Crivitz in Mecklenburg-Vorpommern!
💡 Tipp 2: Herrlich ist die Radtour in der Holsteinischen Schweiz zwischen Plön und Malente!
💡 Tipp 3: Finde die für Dich passende Fahrradtour – mit meiner Suche unter „Deine ♥Tour finden„!