Auf dieser schönen, leichten Rundwanderung erkunden wir die nördliche Festlandseite gegenüber der Insel Usedom. Ab dem kleinen Ort Kröslin wandern wir durch die idyllische Landschaft entlang des Peenestroms, kommen durch kleine Fischerdörfer und durchstreifen tiefe Wälder. Frisch auf!
Inhalt
Lesedauer etwa 7 Minuten
Die Liebe zur Insel Usedom und seiner Umgebung ist in meinen Genen angelegt. Schon als Kind habe ich hier zahlreiche Wanderungen unternommen oder war mit dem Fahrrad rund um Wolgast, meiner Geburtsstadt, unterwegs.
Auch hier auf dem Blog habe ich bereits über einige schöne Usedom Wanderungen berichtet, die ich in den letzten Jahren, meist zusammen mit meinem Vater, unternommen habe.
So wie diese jüngste Wanderung, die ich gemeinsam mit ihm und meiner Schwester in diesem Sommer unternommen habe. Für uns sind diese wenigen Stunden immer eine wohltuende und entspannte „Qualitäts-Zeit“, jetzt wo wir uns den Rest des Jahres über nicht mehr so häufig sehen, wie in unserer Jugend. Wir plaudern dann über Gott und die Welt, oder über das, was uns gerade bewegt…
Wandern in Vorpommern: Rundwanderung am Peenestrom ab Kröslin
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Wir starteten diese Wanderung im kleinen Ort Kröslin (siehe Google Maps), ca. 8 km nördlich von Wolgast. Kröslin soll bereits im Jahre 1228 erstmalig erwähnt worden sein, seine schöne Kirche entstand im Jahre 1305.
Anfangs war der Ort ein Bauerndorf, später, im 19. Jahrhundert, gewann hier die Fischerei zunehmend an Bedeutung. Heute besitzt Kröslin eine große Marina, die in eine Bucht des Peenestroms, den sog. “Krösliner See“, hineinragt.
An dessen nordwestlichen Ufer lassen wir den Ort hinter uns und wandern auf dem Deich ostwärts in Richtung Peenestrom. Irgendwann knickt der Deichweg nach Norden ein und wir folgen ihm weiter.
Am gegenüberliegenden Ufer des Peenestroms kann man nun den Hafen von Peenemünde sowie das große, braune Gebäude des ehemaligen Kraftwerks erkennen. Dieses wurde Anfang der 1940er Jahre zur Stromversorgung der sog. „Heeresversuchsanstalt Peenemünde“ errichtet, in der der große Wernher von Braun und seine Ingenieure die ballistische Rakete entwickelten.
Allerdings leider zu Kriegszwecken, denn man griff mit selbiger (“V2”) London an, was dazu führte, dass große Teile des Nordens der Insel Usedom im August 1943 von der britischen Luftwaffe bombardiert und zerstört wurden. Tausende Menschen, darunter viele Zwangsarbeiter, kamen dabei ums Leben. Heute befindet sich rund um das Kraftwerk das sehr sehenswerte „Hisorisch-technische Museum Peenemünde“.
Must have: Ein Fischbrötchen im Hafen von Freest
Auf unserer Wanderung gelangen wir bald in das kleine, traditionelle Fischerdorf Freest. Hier lebten und leben ein Großteil der Einwohner vom Fischfang im Peenestrom und dem Greifswalder Bodden. Beleg dafür sind die zahlreichen Fischkutter im kleinen Hafen, von denen der frische Fisch oft sogar direkt verkauft wird. Zeit für eine kleine Pause bei Fischbrötchen und Bierchen…
Hinter der Düne des Peenestroms (Badestopp möglich) wandern wir anschließend durch die sanfte, offene Wiesenlandschaft, bis wir einen Waldrand erreichen. Jetzt folgt ein besonders schönes Stück auf dieser Wanderung!
Der Weg führt uns ufernah entlang des Peenestroms westwärts. Immer wieder bieten sich hier idyllische Ausblicke auf die Küstenlandschaft, den Peenestrom und die gegenüberliegende Nordspitze der Insel Usedom.
Wir lassen uns Zeit und nutzen eine der Holzbänke für eine kleine Rast. Wasservögel ziehen vorbei. In der Ferne erkennen wir die kleine Insel Ruden in der Ostsee, schräg links von uns befindet sich die naturgeschützte Halbinsel Struck.
Gehen wir weiter, erreichen wir hinter dem Wald das verschlafene Örtchen Spandowerhagen. Gemächlich durchqueren wir dieses und tauchen an dessen Südrand ein in dichten und kühlenden Wald.
Für etwa 2 km wandern wir nun geradeaus, umgeben von herrlich duftendem Mischwald. Irgendwann lichtet sich der Wald, der Weg knickt leicht nach rechts und ist gesäumt von mächtigen, alten Weiden.
Die Landschaft hier ist sanftmütig und nahezu menschenleer
Unser nächstes Etappenziel heißt Nonnendorf, ein uraltes Ackerbürgerdorf, umringt von fruchtbaren Feldern. Hier scheint die Welt in Ordnung, Hunde begrüßen uns pflichtbewusst von Herrchens Grundstück, Pferde weiden zwischen den Gehöften. Der alte Speicher im Dorfzentrum zeugt von der langen landwirtschaftlichen Tradition.
Wir biegen nach Osten ab und lassen das Dörfchen hinter uns. Über Felder und durch kleine Wälder geht es nun zurück nach Kröslin, dem Ausgangspunkt unserer Rundwanderung. Schon von Weitem sehen wir dessen Kirchturmspitze aufragen und wissen wieder einmal mehr die Schönheit Vorpommerns und der Region Usedom zu schätzen!
Mein Fazit
Eine abwechslungsreiche Rundwanderung entlang des Peenestroms und seiner idyllischen Landschaften. Kleine, ruhige Fischerdörfer und menschenleere Postkartenpanoramen sorgen für einige Wohlfühlmomente – wandern in Vorpommern, abseits der Touristenzentren auf der Insel Usedom!
Schwierigkeit: leicht, für geübte Wanderer Länge: ca. 15,5 km Gehzeit: ca. 3 – 3,5 h Höhenmeter: + 20 m, – 20 m An-/Abreise: z.B. mit dem Pkw bis
Kröslin (Landstraße L262)Unterkunft: schöne Ferienunterkünfte
auf der Insel Usedom*Ausrüstung: keine besonderen Anforderungen,
Fernglas + Fotoapparat empfehlenswert
Übersichtskarte der Wanderung
Meine Rund Wanderung in Vorpommern ab Kröslin zum Nachwandern und inklusive GPS-Daten zum Download:
zwischen Start & Ziel:
• Gesamtstrecke ➙ 15,4 km
• Höchster Pkt. ∧ 13 m • Tiefster Pkt. ∨ -4 m
• Anstieg Σ ➚ 27 m • Abstieg Σ ➘ -21 m
• Gesamtzeit (inkl. Pausen) 04:42 h:min
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Wettervorhersage für Kröslin
Tourtipps drumherum
💡 Tipp 1: Schön ist auch die Wanderung im Lassaner Winkel vor der Insel Usedom!
💡 Tipp 2: Möchtest Du direkt wandern auf der Insel Usedom? Dann empfehle ich Dir die Lieper-Winkel-Runde im Hinterland der Insel!
💡 Tipp 3: Du möchtest mit dem Wandern beginnen? Lies zuvor meine 10 Tipps für Wander-Einsteiger und dann sollte eigentlich nichts schief gehen!