Die Lüneburger Heide ist nicht nur schön, wenn sie im Sommer blüht. Von ihren winterlichen Reizen kannst Du dich auf dieser Wanderung auf dem Heidschnuckenweg, die Dich von Handeloh ostwärts einmal quer durch sie hindurchführt, überzeugen. Auf geht’s!
Lesedauer etwa 8 Minuten
Was viele nicht wissen: Die Lüneburger Heide ist keine ursprüngliche Naturlandschaft, sondern eine Kulturlandschaft. So wie wir sie heute kennen und lieben ist sie das „Resultat“ des Einwirkens – der Kultivierung – durch den Menschen.
Diese heute weitläufige und malerische Heidelandschaft gibt es in dieser Art nur, weil die ehemals dort vorzufindenden großen Waldgebiete auf sandigem, unfruchtbarem Boden über Jahrtausende überweidet wurden. Die Wälder wurden, wegen des großen Bedarfs an Holz, vor allem im Mittelalter gerodet, das Holz als Baumaterial, als Brennstoff oder zur Verwendung in der Lüneburger Saline (siehe Wikipedia) genutzt.
Entstanden ist eine, in dieser Größe ziemlich einmalige Landschaft, die es so in Europa nicht noch einmal gibt. Einen guten Eindruck von der Schönheit der Lüneburger Heide gewinnst Du, wenn Du beispielsweise auf dem Heidschnuckenweg wanderst. Der Heidschnuckenweg ist ein Fernwanderweg, der Dich auf 13 Tagesetappen und insgesamt 230 km vom Südwesten Hamburgs bis nach Celle, nordöstlich von Hannover führt.
Wandern durch die Lüneburger Heide – Auf dem Heidschnuckenweg ins Herz der Heide
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Diese Wanderung nutzt einen Teil des Heidschnuckenwegs (Etappe 3). Wir starten an der Westseite des Bahnhofs Handeloh, zu dem Du am besten per Bahn (erixx s.u.) ab z.B. Buchholz gelangst. In südwestliche Richtung verlassen wir zunächst den kleinen Ort, finden uns bald zwischen offenen Feldern und kurz darauf in einem Wald wieder.
Nach etwa 3 km überqueren wir die Bahnlinie des erixx und tauchen danach endlich ein in das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide. Denn unmittelbar östlich der Bahnlinie zeigt sich die Heide schon von ihrer lieblichen (an meinem Wandertag auch winterlichen) Seite. Der Weg führt uns durch eine halboffene Landschaft mit bodenbedeckender Besenheide und solitär stehenden Birken und Kiefern.
Ein paar hundert Meter weiter treffen wir auf die Seeve, ein kleines Flüsschen, dessen Verlauf wir ein Stück stromaufwärts (südwärts) folgen, bis wir auf eine Brücke stoßen, über die wir sie überqueren. Wir sind nun auf dem Heidschnuckenweg, dessen Markierungen („H“) an den Bäumen wir weiter verfolgen.
Immer wieder wechseln sich hier kleine Waldgebiete mit offenen Feld- oder reizvollen Heideflächen ab. Wir wandern durch das Heidedorf Wesel und schwenken dahinter auf einen südöstlichen Kurs ein. Die Landschaft wird hier nun deutlich welliger, was ihr Kontur verleiht und für uns auf den gut ausgebauten Wegen nicht sonderlich anstrengend ist.
Nach einer längeren Waldpassage erreichen wir schließlich Undeloh, eine der „touristischen Hauptumschlagbasen“ in der Lüneburger Heide. Im Sommer geht es hier meist sehr trubelig zu, starten hier doch viele der geführten Touren und bequemen Kutschfahrten durch die Heide.
Undeloh ist ein touristisches Zentrum in der Lüneburger Heide
Sehenswert sind in Undeloh die zahlreichen, heidetypischen (teilweise reetgedeckten) Fachwerkhäuser und die Heidekirche St. Magdalenen. Zudem gibt es für Interessierte am südlichen Ortsrand ein informatives Heide-Erlebnis-Zentrum, das zur Geschichte und Entstehung der Kulturlandschaft informiert.
Undeloh liegt an der Quelle des kleinen Radenbaches, dessen Verlauf wir jetzt ostwärts durch das Radenbachtal folgen und den Heidschnuckenweg damit verlassen. Hier war ich bereits im letzten Sommer zur Heideblüte wandern und entsprechend gespannt war ich, diesen reizenden Ort im Winter wiederzusehen.
Wie die Fotos zeigen, wurde ich nicht enttäuscht. Die Rauhreif-betupfte Besenheide, die vielen Wacholdersträucher und Birken, die tief stehende Wintersonne über der welligen Landschaft boten mir einen zauberhaften Anblick und Dir auf dieser Wanderung mit Sicherheit auch!
Das liebliche Radenbachtal in der Lüneburger Heide lädt zum Verweilen ein
Schließlich mündet der Radenbach weiter östlich in die breitere Schmale Aue, die wir etwas nördlich davon überqueren, um kurz darauf durch eine langgezogene Lichtung zu wandern.
Zum Abschluss folgt kurz vor Egestorf, unserem Tagesziel, noch der „Anstieg“ des Tages. Wir erklimmen einen kleinen Hügel, genießen den Ausblick und freuen uns auf die letzten Meter nach Egestorf, das wir schließlich aus Westen kommend erreichen.
An der alten Dorfkirche endet unsere Wanderung, wer mag kehrt noch ins Café gegenüber ein oder nimmt gleich den Bus zurück nach Buchholz…
Mein Fazit
Eine wunderbare, naturnahe Wanderung durch die Lüneburger Heide zwischen Handeloh, Undeloh und Egestorf, die einen guten Eindruck der unterschiedlichen Landschaftsformen des Naturschutzgebietes vermittelt. Der Heidschnuckenweg ist gut ausgebaut und ausgeschildert und vor allem in der Nebensaison oder im Winter nicht stark frequentiert.
Schwierigkeit: mittel, für geübte Wanderer Länge: ca. 28,5 km Gehzeit: ca. 5,5 – 6 h Höhenmeter: + 180 m, – 130 m An-/Abreise: z.B. per Bahn nach Buchholz i.d.
Nordheide* und weiter per erixx
bis Handeloh;
zurück per Bus ab EgestorfUnterkunft: schöne Ferienunterkünfte in
der Lüneburger Heide*Ausrüstung: keine besonderen Anforderungen,
Fernglas + Fotoapparat empfehlenswert
Übersichtskarte der Wanderung
(hier klicken, wenn nicht angezeigt)
Wanderung durch die Lüneburger Heide auf dem Heidschnuckenweg ab Handeloh zum Nachwandern und inklusive GPS-Daten zum Download:
zwischen Start & Ziel:
• Gesamtstrecke ➙ 28,4 km
• Höchster Pkt. ∧ 115 m • Tiefster Pkt. ∨ 48 m
• Anstieg Σ ➚ 178 m • Abstieg Σ ➘ -126 m
• Gesamtzeit (inkl. Pausen) 06:29 h:min
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Wettervorhersage für Handeloh
Tourtipps drumherum
💡 Tipp 1: Sehr schön und empfehlenswert ist auch die Wanderung zum Totengrund in der Lüneburger Heide!
💡 Tipp 2: Eine Fahrradtour durch die Lüneburger Heide? Geht, wenn Du weißt, wie und wo es fahrbar ist!
💡 Tipp 3: Du möchtest mit dem Wandern beginnen? Lies zuvor meine 10 Tipps für Wander-Anfänger und dann sollte eigentlich nichts schief gehen!