Elberadweg: Radtour von Magdeburg nach Barby/Breitenhagen

Entlang der Elbe, geht es auf dem gut zu fahrenden Elberadweg bei dieser Radtour von Magdeburg nach Barby und weiter bis nach Breitenhagen, am Nordrand des Biosphärenreservats “Mittlere Elbe”. Unterwegs kannst Du ein altes Steinzeitdorf, ein verlassenes Schloss sowie einen türkisfarbenen Waldsee entdecken. Los geht´s!

Die stählerne Eisenbahnbrücke Barby in voller Pracht
Die stählerne Eisenbahnbrücke Barby über die Elbe in voller Pracht

Hintergrund: Den Elberadweg bin ich im Juni 2016 bei bestem Sommerwetter geradelt. Dabei bin ich von meiner Heimatstadt Hamburg aus, in insgesamt 11 Tagesetappen die Elbe hinauf bis nach Radebeul/Dresden in Sachsen gefahren.

Insgesamt fast 600 km auf dem Fahrrad, immer entlang dieses wunderbaren Flusses mit seinen vielen, hübschen Auen und kleinen Buchten. Die nachfolgend beschriebene Radtour ist ein Teil der gesamten Strecke des Elberadweges.


Lesedauer etwa 10 Minuten

Logo des Elberadweges
Logo des Elberadweges

Start dieser Radtour ist im Zentrum von Magdeburg, der quirrligen Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts, mit ihrem prächtigen Dom (Karte[1]) und dem hübschen Rathaus (Karte[3]; siehe auch Voretappe Tangermünde – Magdeburg).

Zur Übersichtskarte dieser Tour »blank

Über die Elbbrücke der Ernst-Reuter-Allee (Karte[4]), gelangt man in den Stadtteil Werder und anschließend in den weitläufigen Magdeburger Stadtpark (Karte[5]), über den man südwärts radelnd und über die östliche Brücke allmählich die Stadt verlässt. Dort überquert man am sog. “Cracauer Wasserfall” (Karte[6]), ein “Überfallwehr” rechts der Brücke, die Alte Elbe.


Elberadweg 7: Radtour von Magdeburg nach Barby/Breitenhagen

Nun geht es am Stadtrand von Magdeburg stramm südostwärts. Rechts taucht der idyllische Prester See (Karte[7]) auf, bis man schließlich die Stadt vollständig hinter sich lässt und zurück an die, hier nicht mehr ganz so breite, Elbe gelangt.

Über Felder und Wiesen und westlich vorbei am Naturschutzgebiet Kreuzhorst (Karte[8]), geht es nun auf dem Elberadweg zunächst bis an den Rand des kleinen Örtchens Randau.

Dort lässt sich in einem sehenswerten Freilichtmuseum (Karte[9]), das ein steinzeitliches Dorf darstellt, eine Zeitreise um bis zu 7.500 Jahre zurück in die Jungsteinzeit unternehmen.

Einige originalgetreue Nachbildungen von Behausungen der damaligen Menschen und zu deren Lebensweise kann man hier bei einem Rundgang entdecken. Beeindruckend ist dabei vor allem die Nachgestaltung eines riesigen Pfostenhauses, das man tatsächlich in Randau ausgegraben hat!

Nach dem Abstecher in die Steinzeit, geht es zurück an die Elbe. Über Grünewalde und Ranies, radelt man am Elbdeich weiter bis zum imposanten “Pretziener Wehr” (Karte[10]), kurz vor dem Örtchen Pretzien.

Dieses riesige, fast 150 Jahre alte Wehr, dient im Falle von Hochwasser dazu, die Städte Magdeburg und Schönebeck über das Umfluten der Elbe genau davor zu schützen. Der Fluss wird dabei weitläufig an diesen Städten vorbeigeleitet. Hier am Wehr bietet sich eine kleine Rast an!

Über Pretzien geht es schließlich weiter in Richtung des “Steinbruchsees”, “Tiefen Sees” und “Blauen Sees” (Karte[11]), die sich kurz hinter dem Örtchen links im Wald und direkt neben der Straße befinden. Dabei macht der zuletzt Genannte seinem Namen alle Ehre!

Selten habe ich in unseren Breiten solch ein Blau-Türkis in einem See gesehen und die Farbe wird um so intensiver, je mehr die Sonne den See bescheint. Wer hier im Sommer vorbeikommt, sollte eine Schwimmpause ernsthaft in Erwägung ziehen!


Die spätere Zarin Katharina II. (die Große) residierte in frühen Jahren im Schloss Dornburg

Eine Weile radelt man nun durch ein kühlendes Waldgebiet, um kurz darauf im Dörfchen Dornburg zu landen, dass eine kleine Besonderheit beherbergt: Das alte, verlassene Barockschloss (Karte[12]) östlich des Dorfkerns. Ich kam im Juni 2016 an einem Samstag und zu einem Dorffest in das Dorf, so dass eine kleine Besichtigung möglich war.

Dieses Schloss war, in ihren frühen Jahren, der Landsitz von, Achtung: “Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg”, später besser bekannt unter dem Namen “Zarin Katharina II. (die Große)” von Russland! Wer nicht das Glück einer Besichtigung hat, kann sich zumindest bis an die Umzäunung des Schlosses wagen, um ein paar Augenblicke zu staunen.

Nach dieser kleinen Reise in die Vergangenheit, geht es auf dem Elberadweg nun weiter in Richtung Barby, das am westlichen Ufer der Elbe liegt. Dahin gelangt man nach einigen Kilometern radeln durch Wald und Flur, über eine alte, stählerne und 757 m lange Eisenbahnbrücke (Karte[13]).

Auch dieses Unterfangen ist wieder eine kleine Reise in die Vergangenheit. Die Nazis sprengten und beschädigten diese Brücke auf ihrem Rückzug und der Flucht vor den nahenden Amerikanern gegen Ende des 2. Weltkrieges. Erst 1948 wurde sie wieder für den Zugverkehr freigegeben.


Die alte Elbbrücke bei Barby ist sehr beeindruckend

Allerdings fährt hier seit 2004 kein Zug mehr! Fußgängern und Radfahrern ist das Überqueren per separatem Seitenweg aber nach wie vor möglich. Hoffentlich noch sehr lange, denn schön ist das schon!

Auf der Westseite der Elbe angekommen, geht es nun in die idyllische Altstadt des kleinen Städtchens Barby (siehe Wikipedia; Karte[14]). Die Stadt wurde erstmal im Jahre 961 unter dem Namen “barbogi” urkundlich erwähnt, was laut Wikipedia im Althochdeutschen soviel wie “Ort an der waldlosen Flusskrümmung” bedeutete.

Hier bietet sich eine Rast bei Eis, Café und Kuchen rund um den hübschen Marktplatz an. Der Hauptteil der Radtour wäre damit geschafft. Wer nicht in Barby selbst übernachten möchte, sucht sich eine Unterkunft in den Gemeinden im Umland.

So machte ich es und radelte weiter bis ins etwas südlich von Barby gelegene Breitenhagen (Karte[17]). Auf dem Weg dahin, musste ich die Elbe noch zweimal mittels motorloser Gierseilfähre überqueren, was jedesmal ein Abenteuer ist (Fähren Barby und Alt Tochheim; Karte [15+16]). Schließlich landete ich im ruhigen Örtchen Breitenhagen, wo ich bei Cornelia eine tolle Unterkunft fand!


Mein Fazit

Verhältnismäßig leicht zu fahrende Radtour von Magdeburg nach Barby entlang der Elbe. Die abwechslungsreiche Landschaft entlang des Elbufers sowie die oben beschriebenen Highlights, wie z.B. das Steinzeitdorf Randau machen diese Etappe auf dem Elberadweg zum Erlebnis!

Schwierigkeit: leicht, für geübte Radfahrer;
gute Grundkondition erforderlich
Länge: ca. 60 km
Fahrzeit: ca. 4 h
Höhenmeter: + 190 m, – 190 m
An-/Abreise: am besten per Deutsche Bahn* bis
Magdeburg; per Landbus ab Breitenhagen
Unterkunft: schöne Ferienunterkünfte im
Großraum Barby*
Ausrüstung: Trekkingrad oder Mountainbike,
Fernglas + Fotoapparat empfehlenswert

Übersichtskarte der Radtour

(hier klicken, wenn nicht angezeigt)
Meine Radtour von Magdeburg nach Barby auf dem Elberadweg zum Nachradeln und inklusive GPS-Daten mit Wegpunkten zum Download:

Aufgezeichnete GPS-Tourdaten
zwischen blank Start & blank Ziel:

Gesamtstrecke 63,1 km
Höchster Pkt. 73 m Tiefster Pkt. 43 m
Anstieg Σ  1.017 m Abstieg Σ -1.012 m
Gesamtzeit (inkl. Pausen) blank 08:48 h:min


Wettervorhersage für Barby


Tourtipps drumherum

💡 Tipp: Finde die für Dich passende Fahrradtour – mit meiner Suche unter „Deine ♥Tour finden„!

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